Zur Weltzeitalterlehre

 

 

 


Wir werden vermutlich auf das Goldene Zeitalter und seine Meriten noch zurückkommen, jetzt interessiert uns mehr dessen Ende, bzw. solche "Enden" überhaupt" die durchweg den Planeten angelastet werden, am häufigsten dem Mars, weil der ein besonders schwer zu berechnender Planet ist die babylonischen Astronomen nannten ihn kurzweg den "Unberechenbaren" und mithin meist nicht zum erwarteten Termin am erwarteten Ort zu finden.

"Feuer" ist, wie gesagt, der Äquinoktialkolur, und den gibt es selbstredend erst nach dem Zustande kommen des ?, des Zeichens Yang-Yin, des aztekischen Zeichens Olin/Bewegung, dessen Regent Xolotl der Hundezwilling ist. Warum aber die Gemini? Warum wurde die Zeit, als das Frühjahrsaequinoktium in den Gemini stattfand, das Herbstäquinoktium im Sagittarius, dem Schützen, Winter- und Sommersolstiz in Pisces und Virgo, warum wurde diese Zeit als erstes, Goldenes Weltalter definiert? Warum wird überall von einem "irdischen Paradies" gefabelt, welches das eigentlich richtige, völlig zeit-lose, überzeitliche Paradies abgelöst haben soll? Weil es außer den Welteltern Ekliptik und Äquator noch eine "Achse" gibt, noch einen größten Kreis: die Milchstraße. Im Goldenen Zeitalter der Gemini waren die Schnittpunkte von Galaxis und Ekliptik noch die gleichen wie die Schnittpunkte von Ekliptik und Äquator, die Himmels-Straße (oder Leiter, oder Brücke) stand fest auf der 'Erde' an zwei ihrer Ecken, und Himmlische und Irdische konnten miteinander verkehren. Dann zog es der Äquator vor, sich mit der Ekliptik im Taurus zu treffen, hernach im Aries, seit der Geburt von Christ dem Fisch sind es die Pisces, in ein paar Jahrhunderten werden sich die Welteltern im Aquarius treffen.

Das Sich Vermehren im Laufe der Zeit, das ist der Ruin der armen Sünder. Was da illustriert wird? Nun, "am Anfang" fällt es nicht so auf, daß Saturn nicht genau 30 Jahre zu einem Umlauf braucht, Jupiter ein ganzes Stück weniger als deren 12, usw., aber je öfter die göttlichen Herrschaften umlaufen, desto unübersehbarer werden ihre "Lücken": sie halten ihre Rendezvous mit der Sonne nicht am gehörigen Tierkreisort ein, und die Sonne versäumt ihrerseits, dank der Präzession, sich pünktlich am "richtigen" Zodiakal-Treffpunkt einzufinden.

Wenn also die Planeten sich ver messen, ver hoben haben usw., wenn an Äquinoktien und Solstitien die "gehörigen" Sternbilder nicht mehr "zu ihrer Zeit" heliakisch aufgehen, dann muß der bisher gültige Skambha beseitigt und ein neuer festgelegt werden. Die Zeit zwischen dem Einreißen eines obsolet gewordenen Skambha und dem Errichten eines neuen, eine sogenannte "Dämmerung", wird mit gewaltigen Götterkriegen ausgefüllt (cf. Dumézil: Festin 108 ff., 160), denen eine abschließende Flut, oder Brand und Flut, folgt, und dann erst kann ein neuer planetarischer Herrscher "seine Welt", d.i. seinen Skambha ausbauen, wie das z.B. der Marduk/ Jupiter im Enuma elish, der sogenannten Babylonian Genesis, besorgt, nachdem er seinen Kampf gegen die Tiamat und ihre Heerscharen siegreich beendet hatte. (Seine Hauptwaffen in diesem Krieg: lambda ypsilon Scorpii).

Einen solchen kosmischen Krieg kennen Sie beispielsweise aus der Edda, eben die sogenannte Götterdämmerung/ Ragnarök, indem die mit den Vanen verbündeten Asen und die Partei des Loki und der Riesen einander den Garaus machen; es wird Ihnen in der Edda aber auch über einen weit zurückliegenden Krieg zwischen Vanen und Asen berichtet; bekannt sind Ihnen aus Griechenland die Titanomachie, die Gigantomachie und der Trojanische Krieg; der gesamte überdimensionale Krieg zwischen den Pandavas und den Kauravas, den das 12bändige indische Epos Mahabharata schildert, spielt in der Dämmerung zwischen Dvâpara- und Kali Yuga, dem vorhergehenden und den jetzigen Weltalter. Der Krieg hört auf und die Flut bricht herein in demselben Augenblick, als Krishnas heiliger Fuß die Erde nicht mehr berührt und die Pandavas zum Himmel aufsteigen.

Einigermaßen sicher können wir uns nur sein, daß der Trojanische Krieg (und der Kampf der 7 gegen Theben) mit der anschließenden Verpflanzung der Stammmutter von Troja, der Pleiade Elektra, von den Pleiaden auf Alcor, nahe der Deichsel des Großen Wagens, das Ende der Pleiadenzeit markiert, und daß der Ruin der Himmelsmühle des finnischen Sampo, der nordischen Grotti das Ende des goldenen Gemini-Alters bedeutet.

Die zweite Welt, die Vi´svâmitra schuf im Zweifelsfall eben durch Herausreißen des Meru beginnt mit Shravana, das ist die Mondstation alpha beta gamma Aquilae. Shravanakala meint die Zeit, in der der Solstizkolur durch Aquila lief, d.h. ca. 300 v.Chr.

Wiederum nichts erfahren wir über geschlossene Wege in der Argonautensage, sondern nur, daß die Argonauten, die Eröffner des Aries Alters, mit dem Goldenen Vlies des Widders an Bord, die Symplegaden überwanden, die von Stund an aufhörten, Klappfelsen zu spielen

Daß der Trojanische Krieg, genau so wie der Kampf zwischen Pandava und Kaurava, die Endphase eines Weltalters markiert - genauer gesagt: die "Dämmerung" zwischen zwei Yugas -, das wird von unseren euhemeristischen Kulturhistorikern unterschlagen, obgleich der Hesiod keinen Zweifel daran lässt, daß die Kriege um Troia und Theben in sein "Heroisches Weltalter" gehören, das er zwischen das bronzene und das eiserne Weltalter eingeschaltet hat.

Der Edda-Kommentator Snorri Sturluson wusste da doch noch besser Bescheid als unsere arrivierten Scholaren. Er setzte, wie bereits erwähnt den Troianischen Krieg gleich mit Ragnarök, der Götterdämmerung, und identifizierte z.B. Hektor mit Thor, Vidar mit Aeneas, den Fenriswolf mit Pyrrhos/Neoptlomeos, dem Sohne des Achilleus, Priamos mit Odin (cf. u.a. Rydberg 1,42 ff.). (Gleichsetzung stimmt nicht ganz!!)

Da rangen Kronos und Zeus in Olympia "im Goldenen Zeitalter": so viel konnte der Pausanias eruieren; präziser allerdings hätte er formulieren sollen, daß mit diesem Ringen von Saturn und Jupiter, in dem Saturn den Kürzeren zog, das Goldene Zeitalter sein Ende fand.

Die Maori von Neuseeland, von denen wir ja in den letzten Semestern ausreichend gehört haben, geben an, ihre "Urheimat", Havaiki, sei markiert durch Castor, alpha Geminorum, der Weg zum Hades aber durch Rigel, beta Orionis, das ist die 'Quelle' des Eridanus. Diese Angabe reimt sich trefflich auf den griechischen Mythos von Phaethon, einem Avatar des Saturn, des 'goldenen' Herrschers, der den Weg zum Hades unfreiwillig eröffnete: Zeus warf ihn vom Wagen im Auriga in den Eridanus, und diesen Eingang benutzte noch der Aeneas des Vergil.

Wissen Sie nun aber wirklich, was olin sei? Es hat mit Bewegung zu tun, mit "suivre son cours" und mit olli, bzw. uol, was "alle Arten von runden Gegenständen" bezeichnet, mit Bewegung und Kugeln also. Ich proponiere, sich an das Xi zu halten, olin ist nämlich noch ganz besonders 'unser gültiges Xi, weil wir im fünften aztekischen Weltalter leben, geheißen Naui Olin, "4 Bewegung".

Kurzum, ich möchte den Colhuacatepec-Chicomoztoc für einen streifenartigen Ausschnitt des Himmels halten, der vom Nordpol bis zum Südpol reicht, enthaltend Teile der Argo, den Sirius und die Gemini - die heißen auf Aztekisch mamalhuiztli, "Feuerhölzer" - und auf der 'gegenüber' liegenden Seite Sterne von Sagittarius und Scorpius, und die beiden 'Enden' des, eher 'horizontalen' Nauallachtli für die Schnittpunkte von Milchstraße und Ekliptik, im Norden in den Gemini, im Süden im Sagittarius, also die sogenannten "Hauptpunkte der Maya-Astronomie", und das Herauslotsen der Chichimacea aus ihrem Argo-Quartier für einen übertrieben verschlüsselten Akt der Meerestiefen-Vermessung. Um einen Weltalteranfang dürfte es sich in jedem Falle handeln, denn die "Geschichte der Königreiche Colhuacan und Mexiko" (Übers. Lehmann §11, p.53) konstatiert, das Herauskommen der Chichimeca habe im Jahre ce acatl/ 1 Rohr stattgefunden.

Mit der kretischen Geburt des Zeus beginnt ein neues Zeitalter, Rhea ändert ihren Namen in Demeter, und der Omphalos zieht um, und mit ihm einer der wichtigsten 'Bestandteile' eines Omphalos, die Biene die delphische Pythia heißt ja auch Melissa Delphidos, die Delphische Biene , und das metallene Gelärme der Kureten sollte die schwärmenden Bienen dazu anregen, sich in der Höhle von Baby Zeus niederzulassen, den sie dann auch brav ernährten, zusammen mit der Ziege Amaltheia, d.i. die Capella in Auriga. Daß man schwärmende Bienen mit Geklapper von Töpfen und Pfannen an einen gewünschten Ort lockt, schildert Vergil in den Georgica. Aber, wie gesagt, es handelt sich da um ein sehr umfangreiches Kapitel.

So sehen wir denn die pyrrhichê und den Saliertanz auf die Kureten und mithin auf Kreta zurückgeführt, woher ja auch der Kranichtanz/Geranos stammt, den der Theseus nach Delos verpflanzte, wobei Sie Kreta tunlichst weniger als geographischen topos denn als Zeitangabe verstehen wollen: Kreta bedeutet Saturnia regna, die Zeit vor der Regierungsübernahme durch Zeus/Jupiter.

Was uns jetzt angeht, ist einzig der Umstand, daß Troia sozusagen als "zweites Kreta" galt, so sehr ein "abgelaufenes Weltalter" wie das saturnisch kretische. Unter diesem Gesichtspunkt sieht es mit Ilion als einstmals gültigem Omphalos schon ein wenig besser aus. Besser im Sinne unserer Frage: bedeutet ein Labyrinth den Weg zu einem verlassenen Omphalos? Für das kretische Knossos traf das zu; der Lusus Troiae ist ein LabyrinthTanz, Troia hat seinen Namen von der Wurzel tro, und die insinuiert einen Drehpunkt, wobei erneut auf die Identität von Nabe und Nabel, nave und navel, im Sanskrit nabhi für beides, hingewiesen sei. Die Labyrinth Zeichnung des Al Biruni war betitelt "Door to the road leading to the castle", und dieses Schloß von Lanka wurde im zweiten Weltalter von Rama erobert und zerstört; vom Tcuhu der Pima Indianer hörten wir, er habe dieses "winding staircase" zustande gebracht, als er nach der großen Flut die Menschen der zweiten Welt von der gegenüberliegenden Seite also von den Antipoden in das Pima Land heraufholte. Andererseits aber scheint das Wort Labyrinth denn doch von der Labrys, der Doppelaxt, zu kommen und mithin anzuzeigen, wo ursprünglich Ein und Ausgang eines Labyrinthes hingehören, nämlich an den Frühlingspunkt.

Wenn Sie die Schiefe der Ekliptik und die Existenz messbarer Zeit, von Jahreszeiten usf. er-zählen wollen, so schildern Sie, so gut es eben geht, den Urzustand, als Aequator und Ekliptik und deren Achsen noch beisammen waren, Vater Himmel und Mutter Erde noch vereint, und lassen die Welteltern dann getrennt werden; in beinahe allen Fällen besorgt das der äußerste Planet Kronos/Saturn. Und nach diesem Muster verfahren Sie in allen anderen Fällen auch.

Denn zum bhumija assoziiert man ja zwangsläufig gegeneis: erdgeboren sind in Griechenland die Giganten! (vgl. Politikos!), und die entsprechen in der Weltalterlehre des Hesiod dem dritten, dem ehernen Geschlecht.

Mir scheint, die Formel von dem fire-pit möchte den Befund ausdrücken, daß die Sonne "in" einer Konstellation aufgeht, bzw. daß ein Sternbild oder ein Planet in peinlich exakte Konjunktion mit der Sonne gerät; auf solche Weise würde z.B. einsichtig, warum "das Lamm", sprich Aries "geopfert" wird (wenn schon nicht in einem Feuerofen, sondern an einem Kreuzweg), wenn das Zeitalter der Fische anhebt: die Pisces gehen heliakisch auf, wenn die Sonne "in Aries steht".

Kurzum, eine ganze Liste von "schaukelnden" Sternen wird aufgezählt, Konstellationen untermischt mit Planeten, aber nur ein schäbiges Minimum ist identifiziert worden, und das ist eine beträchtliche Katastrophe; besonders verdrießlich, daß man über diejenigen Sterne nichts weiß, die bekannt sind als "patron star of Hilo" (Wainaku = Wild-water, Makemson, no.737) und "patron star of Maui" (Wailea, Makemson, no.735). Hilo (Maori Whiro) ist einer der Namen des Planeten Merkur, und zudem der des Prokyon. Außer den wenigen identifizierten Sternen, als da sind die Pleiaden, Betelgeuze, Rigel, Sirius, Altair) hören wir:
Swing the Seven, na Hiku (Big Dipper), swings the first of the Seven,
The second of the Seven - bis zum siebenten and letzten Wagenstern,
Swings Mahapili, swings the cluster
Swing the Darts (kao) of Orion
Sown was the seed of Makali'i, seed of the heavens
Sown was the seed of the gods, the sun is a god
Sown was the seed of Hina...

Sown was the seed of Makalii; m.a.W. das Zeitalter von Wakea und Papa wird regiert von den Pleiaden, und danach muß man sich bei Einordnung an die vorhergehenden po richten. Mit dem Pleiaden-Alter hört aber die 'Weltgeschichte' nicht auf.

Stammkunden wissen, daß Kannibalismus hochstehender Persönlichkeiten häufig zu den Untaten gehören, die eine Weltalterkrise auslösen, ich erinnere jetzt nur an das Thyestes-Mahl und den Lykaon-Mythos bei den Griechen.

Der Augenschein spricht für das Ende des Aldebaran-Zeitalters, denn dem Rumia-Himmel wird der Garaus gemacht, und dessen Hauptsäulen waren Antares und Aldebaran.

In anderen Weltgegenden resultiert aus dieser mangelhaften Terminologie das Durcheinander von 'wirklichem' Paradies, in dem es noch keine Zeit gab, und dem 'irdischen' Paradies, das rechtens nur Goldenes Zeitalter heißen dürfte, markiert eben durch Gemini, Sagittarius, Virgo und Pisces.

Wir haben es mit den ordentlich, one by one gesetzten Pfeilern oder Säulen des gerade zur Debatte stehenden Weltalters zu tun. Diese Säulen aber richtig zu setzen und die Kaupeka praecessionsgerecht zu arrangieren, kurzum, de Gradnetz in Ordnung zu bringen, das konnte erst getan werden, nachdem Tane bei To die drei Körbe beschafft hatte.

Der Titan Tantalos verrät Ihnen wenigstens unmißverständlich die Bezugs - 'Ebene', auf der dergleichen Diebstähle stattfinden: der Tantalos war ein früherer "Atlas"; der Ihnen bekannte "richtige" Atlas ist ausschließlich der Vater der Pleiaden - zur Zeit der Hyaden, also des Aldebaran, trug Atlas das Weltgebäude noch nicht, wie wir von Ovid wissen.

In erster Linie gehen uns jetzt die Sterne ny omikron, pi, delta, xi Sagittarii, d.i. Kien-sing, "l' asterisme d'eterminant" an. "Bestimmend" heißt es, "parceque il determinait le premier commencement de la course des corps celestes", weil es den ersten Anfang des Laufes der Himmelskörper determiniert (in chinesischer Astronomie). Diese Sterngruppe hieß auch "le noeud du ciel", der Himmelsknoten (Saussure 450 f.), "and it was taken as the starting point of all the planetary cycles". die Konstellation galt auch fort und fort als Ausgangspunkt für die Berechnung des 12 jährigen Jupiterzyklus. Wenn Jahreszahlen fehlen: Sie sehen den Vogel immer über dem Bogen beim Start zu seinem Flug.

Wenn wir in der chinesischen Sagittarius-Asterismen niemanden haben, der einen Pfeil vom Bogen schießt, so wird uns an Stelle dessen die bei weitem nützlichere, da eindeutige Auskunft zuteil, dass das Planeten-Rennen im Sagittarius seinen Anfang genommen hat, am südlichen, ersten Hauptpunkt der Maya-Astronomie. In Griechenland hat man dagegen den Startpunkt der Wagenrennen bevorzugt mit Statuen der Dioskuren, der Gemini, markiert, die gerade gegenüber liegen.

Der südliche Scheffel untersteht allen Deva, und da denkt man tunlichst daran, daß die Deva im Sagittarius standen, die Asura in den Gemini, als man anhob, das Milchmeer zu buttern.

Kombinieren Sie die Formel von Vishnus drei Schritten, die sog. Vamana-Legende, mit der Konjunktion von Indra und Vishnu, so müssen Sie beinahe zwangsläufig auf den Trigon der Großen Konjunktion von Saturn und Jupiter schließen, mittels deren man Weltalter vermessen hat --noch Kepler hat mit Hilfe dieses Trigon Weltgeschichte zu rekonstruieren versucht. Der zureichende Grund: das Tempo der Praecession ist so langsam, daß man einer zusätzlichen Markierung bedarf, um festzustellen, wann ein neues Zeitalter angebrochen ist, ab wann genau ein neuer Nullpunkt, ein neuer Omphalos, gelten soll. Auch unser christliches Pisces-Alter ist durch eine, sogar dreimal wiederholte, Große Konjunktion bei zeta Piscium im Jahre -6 eingeläutet worden. Den Vajra, den Donnerkeil - eine Doppelaxt, labrys/pelekys, -- schleudert der Indra/Jupiter jeweils zu Beginn großer Zeitperioden; ob es sich immer um eine volle Praecessions-stunde handelt, ist noch nicht heraus. Um schleudern zu können, benötigt Indra den weitschreitenden Vishnu, der verschafft ihm Raum zum Ausholen. Vishnu wäre also der Saturn, was durchaus denkbar, bzw. plausibel ist; nicht nur ist sein Haupt-Avatar Krsna "der Schwarze", sondern man hat auf Bali noch im letzten Jahrhundert den Saturn Vishnu genannt.

Dagegen heißt es vom Eber Emusha, er habe die Erde aus der Tiefe gehoben. Diese Tat wird in den Puranas durchweg einem Avatara des Vishnu zugeschrieben, Vishnu Varaha (cf. Tripathi 183 f.; Kirfel: Kosmographie 108-11). Sie erkennen, denke ich, den "Erdtauch-Mythos" wieder und das Vergrößern der Erde und wissen, daß es es sich um alles andere eher handelt denn um "primitive" Kosmogonien. So ein winziges Stückchen Erde ist der erste termingerecht heliakisch aufgehende Stern eines von nun an das Frühlings-Aequinoktium regierenden Sternbildes.

Osiris ist ein abgedankter Herrscher und Richter des Totenreichs, d.h. eines Totenreichs, wie Gilgamesh Richter von Ersetu, und tritt auf beinahe allen Monumenten als Mumie auf. Als "lebender" Herrscher heißt der Planet Amun, oder wie die Griechen sagten, Jupiter Ammon (s. Spiegelberg, OLZ 5,6f.): im Aries-Zeitalter heißt er so. Und darauf reimt sich, was im 1.Vatikanischen Mythographen c.24 berichtet wird: Jason sei nach Kolchos geschickt worden, ut inde detulisset pellem auream, in qua Jupiter in caelum ascendit (cf. Cook, FL, 15, 1909,271). Jason hat das Goldene Vlies holen müssen, in dem Jupiter zum Himmel aufstieg. Die Fahrt der Argonauten hat das Aries Alter introducirt. Als Jupiter das Taurus-Alter einleitete, ritt er mit der Europa auf dem Stier.

Das erwähnte Quecholli-Fest, das Jagd-Fest zu Ehren von Mixcouatl, an dem die Opfer sich wie die Hirsche gebärden mussten, dieses Fest, von dem der Pedro de Rios sagte es sei "eigentlich als der Fall der Daemonen, von denen man sagt, dass es Sterne seien, zu bezeichnen, der commemoriert den Übergang von Sagittarius zu Scorpius - gegenüber von Gemini zu Taurus -, das Ende des Goldenen Zeitalters.

Und da muss kurz und simplifiziert ein Minimum über dieses mysteriöse 'Schiff' nachgetragen werden. Die Arche repräsentiert, roh ausgedrückt, die Maße und Normen des Sonnensystems, alles was zum Kosmos der Ekliptik, zur 'inneren' Welt gehört, inner - halb deren sich durch die Präzession nichts verändert; sie ist etwas ähnliches wie ein transportables Fertighaus, das an einem neuen Ort den neuen Bedingungen angepasst, also an die Netze von Elektrizität, Gas, Wasser etc, angeschlossen werden muss. Das das Sonnensystem umschließende Archen-'Schiff' ist nach einer Präzessionskrise an vier neuen Weltecken zu vertäuen, mittels der Wagensterne muss der dazugehörige Himmel 'aufgehängt' werden, und durch Ermittlung des Südpols die Tiefe des Meeres gemessen.

Ausgehend von Ragnarök und Fenrir hat Axel Olrik umfangreiches Material zusammengetragen über "Die Sagen vom Weltuntergang". Was über das Wort Ragnarök kurz zu sagen wäre, steht in Hamlets Mill S.156 in einer Fußnote: die Experten wollen nämlich von der Götter Dämmerung partout nichts wissen und scheren sich nicht darum, daß auch die Inder zwischen je zwei ihrer Yugas oder Weltalter, "Dämmerungen" einschalten, und daß der ganze im Mbh. geschilderte Monster Krieg der Pandava und Kaurava in der Dämmerung zwischen Devapara und Kali Yuga stattfindet, zwischen dem dritten und vierten Weltalter. Noch auch lassen sie sich beeinträchtigen durch das Faktum, daß "die Welt" in der Edda und bei Snorri mitnichten untergeht, daß vielmehr nach Ragnarökr eine neue Erde auftaucht, daß Baldr wiederkehrt und zusammen mit dem Odinsohn Widar und den Thorsöhnen Magni und Modi die Weltregierung antritt. Übersehen Sie den "Weltuntergang" also gütigst und ersetzen dieses Wort in Gedanken mit "Weltalterkrise", auch wenn sich die Schilderungen manchmal ziemlich "endgültig" anhören.

 

 

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