Zu Periodizitäten (Zyklen) |
Ferner muß gelegentlich genau untersucht werden, welche Sterbefälle reparierbar sind, und welche unwiderruflich. Was jährlich, oder jedenfalls in bestimmten Perioden wieder erscheint - oder, wie die Buschmänner sagen, "heimkehrt" - kann offenbar wiederbelebt werden, aber das heißgeliebte Eland nicht, da muß es sich um ein gravierenderes Ereignis handeln. |
Po (Ages, Aeons of Darkness, Polynesische Kosmologie) hatten wir verglichen mit den Ophanim, den personifizierten Zeitperioden im Alten Testament, von denen man sich kein Bild machen soll, mit den ägyptischen sog. Göttern der einzelnen Zeit-Teile, mit den als 'Menschen' dargestellten Zeitzyklen der Maya und mit den chinesischen San Kuan, zu denen Werner (Dictionary s.v.) bemerkte: "The three rulers, Yao, Shun, Yü; these three rulers, now a peculiar Taoist triad of subordinate divinities, presiding over heaven, Earth and water, were originally vast periods of time, like a geological epoch, but were subsequently deified." Kurz, die polynesischen Po reimen sich, wie die San Kuan und ihresgleichen, auf den vom Cicero überlieferten Satz des Anaximander: Anaximandri autem opinio est natives esse deos longis intervallis orientis occidentisque eosque innumerabiles esse mundos, Götter würden geboren in langen Intervallen des Aufgehend und Untergehens, und sie seien (die) ungezählte(n) Welten. |
Die Moiren sind die 360 Grade des Kreises, wie wir von Censorinus wissen. |
Erheiternd, wie die tibetischen Gebetsmühlen und die emsig rotierenden Bücherständer der chinesischen Buddhisten uns anmuten: die Schmunzelreaktion sollte uns nicht von der Frage abhalten, wie man nur auf die Idee gekommen sein kann, heilige Bücher und Mantras müssten in kreisender Bewegung gehalten werden sondern die Auffassung, daß Schriften und heilige Formeln sich rechtens im Kreise bewegen sollten. Im fernen Hintergrund der Gebetsmühle steht itir ame, die Himmelsschrift der Babylonier, und alles, was mit ihr zusammenhängt. In diesen Kontext fügt sich nicht schlecht, was Al Biruni von den Hindus berichtet, daß sie nämlich die Strecke, die ein Planet pro Tag zurücklegt, bhukti/bhakti heißen, d.i. "faith, devotion" |
Ich hoffe allerdings diese Stelle aus dem Olympiodoros möchte gelegentlich mit dazu beitragen, endlich die präzise Bedeutung von "reinigen","entsühnen" und dgl. aufzuklären; wir haben mit diesem Code Wort schon öfter zu tun gehabt, besonders mit den Wörtern lustrum und lustrare im Zusammenhang mit dem heiligen Troia Spiel: reinigen und entsühnen haben mit Sicherheit mit dem "Aufgehen" verschieden langer Perioden zu tun, mit "Abrechnung", d.h. mit dem "einander Buße zahlen kata chronou taxin", nach der Ordnung der Zeit, beim Anaximander. |