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Zum Wettergott, weltweit


Das Phänomen einen Gott "Wettergott" zu nennen ist weltweit sehr beliebt und taucht schon bei den Sumerern im 3. Jahrtausend vor Chr. auf. Um diesem Phänomen auch auf naturwissenschaftlicher Ebene zu begegnen, biete ich hier einen Ansatz an, der das Phänomen nicht nur von der rein philologischen sondern auch von der astronomischen Seite her betrachtet und dabei unter anderem auch neue Fragen aufwirft.

 

 

1) Ein kurzer Abriß des Phänomens weltweit mit der Fragestellung, ob das zum Verständnis der Figur aufschlußreich     sein kann - und mit einer Fragestellung zur Diffusionstheorie.

2) Ein kurzer Abriß zu dem Werkzeug (Donnerkeil und Blitz) des Donnergottes (samt Bildmaterial; dabei ist die     Abfolge von Löwe zu Stier als Symboltier für den Gott von großer Bedeutung).

3) Eine mögliche astronomische Erklärung mit einer Kritik am unkritischen Benutzen des Terminus "Religion".

 

 

zu 1)
            
    Weltweites Auftreten eines "Wetter"Gottes und ein Kommentar zu seiner Benennung:

    a) in Europa: Zeus bei den Griechen (griechisch, der höchste Gott, Donnerer und Blitzeschleuderer, Gott des Lichts und der Weissagung,     Lenker der Schlachten, Hüter der staatlichen Ordnung, der Familie, des Gastrechts, Wächter über Verträge und Eide, Himmelsgott,     Göttervater und Vater Menschen). Zeus/Jupiter ist oberster Gott, Gott des Himmels, des Lichtes und des Blitzes: Er war der Wettergott und     für Regen, Schnee, Hagel und Gewitter verantwortlich. Er wird deshalb auch fast immer mit Donnerkeilen abgebildet, die unfehlbare Waffen     darstellten.

    In der Römerzeit fand der syrische Wettergott als Iupiter Dolichenus durch das römische Militär Verbreitung bis nach Mitteleuropa.               Römer nannten Äolus - Gott der Winde, Aiolos ( griechisch, Gott der Winde).

    Thor im Norden oder Donar bei den kontinentalen germanischen Völkern ist „der Donnerer“ (germanischer Gott des Gewitters, der Blitze     schleudert und mit seinem Hammer den Donner verursacht, Sohn Odins), Forseti: germanischer Gott des Windes, des Fischfanges und des     Rechts. Im gold- und silbergeschmückten Saal Glitnir spricht er täglich Recht über die Menschen und Götter. Er ist der Sohn von Balder     und Nanna.

    Perkun ist der Littauische Donnergott. Perun ist der slawische Donnergott. Pogoda ist ein slaw. Wetter- und Frühlingsgott.

    b) in Asien: Belus ( Vegetations- , Fruchtbarkeits-, Himmels- und Wettergott im vorderen Orient)                                                                    Baal Melkart (phönizisch, Gott der Blitze, des Donners u. Regens, Schutzgott von Sidon), China: Yuqiang: Abkömmling von Huangdi, Gott     des Nordmeeres und des Windes.Die ältesten der Kulturbringer sind die drei Erhabenen (San Huang) Fu Xi, Nü Gua und Shennong, die als     Gründer der Kultur betrachtet werden. Ihnen folgen die chinesischen Urkaiser, von denen Huangdi, der Gelbe Kaiser, als der Wichtigste gilt.     Huangdi war ebenso eine der höchsten Gottheiten im Daoismus. Windgott: Feng Bo: auch Fei Lian, chinesischer Windgott, der seine Winde     aus einem Sack entlässt. Fung Schu, chinesischer Windgott. Fei Lian (auch: Fie Lien, wörtlich „fliegender Umhang“) ist in der chinesischen     Mythologie ein Windgott, der seine Winde aus einem großen Sack entlässt. Er gilt als Unruhestifter, der vom himmlischen Bogenschützen Shen     Yi gebändigt wird. Fei Lian wird meist als geflügelter Drache (Vogeldrache) mit dem Kopf eines Hirschs und einem Schlangenschwanz     beschrieben. In seiner menschlichen Form heißt er Feng Bo.)
    Baal, der kanaanit. (ugarit.) Vegetations- , Fruchtbarkeits-, Himmels- und Wettergott. Bruder und Gatte der Anath und Gatte der Aschera          und Vater der Pidray, der Tallay und der Arsay.

    Hadad ist der kanaanit. Wettergott. Rimmon ist der aramäische"Brüller", Wettergott. Taru ist der hatt., hurr. u. hethit. (anatol.) Sturmgott.     Sohn des Kumarbi und Vater der Inara und des Telepinu.   

    In der sibirischen (Korjaken) Mythologie ist Khi'gilan der "Donnermann".

    Sudrem ist der Gott des Wetters des Hindukusch {Prasun Kafir}.

 

 

Windgott und Donnergott in Japan: Waechtergötter und Wind- und Donnergötter

Wind- und Donnergott (Fujin und Raijin) finden sich in der japanischen Kunst häufig als Paar. Man erkennt sie im allgemeinen daran, dass der Windgott einen schlauch­artigen Sack um die Schultern trägt, in dem er die Winde aufbewahrt, während der Donnergott von einem Kranz fliegender Trommeln umgeben ist, auf denen er bei Bedarf sein Konzert veranstaltet. Oft gibt es im Ausdruck der beiden Figuren einen ähnlichen Gegensatz, wie bei den Torwächtern (Nio): Der eine aufbrausend und aggressiv (Donner), der andere zurückhaltend und bedächtig (Wind).  Wind und Donnergott zählen u.a. zum Gefolge des Tausend­armigen Kannon. Die ikonographischen Details, z.B. die drei- bzw. vierfingrigen Hände und Füße, bleiben auf fast allen Ab­bildungen gleich. Auch haben Wind­gott und Donner­gott oft ähnliche Hörner wie die japanischen oni (Dämonen), sie sind also eigentlich bedrohliche Figuren. Es gibt auch Darstellungen von Rachegeistern in Form eines Donnergottes. Dies mag mit dem Donner in den alten Mythen zusammenhängen, wo er z.B. unter dem Namen Takemikazuchi als furchteinflößende, gefährliche Gottheit auftritt. Alles in allem sind Wind und Donner aber nicht so mächtig, wie man es aufgrund der Naturgewalten, die sie repräsentieren, erwarten würde. Frühere Darstellungen und Erwähnungen zeigen, dass insbsondere der Donnergott ehemals eine mächtigere Stellung inne hatte, als in den liebevoll-komischen Darstellungen der Edo-Zeit. Er brachte es in Japan zwar nie zu einer ähnlich beherrschenden Position wie Zeus, Jupiter oder Thor im europäischen Kontext, aber es gibt Hinweise, dass mächtige Lokalgottheiten oder gefährliche Rachegötter ursprünglich als Donnergötter gedacht wurden: Die Legendensammlung Nihon ryoiki aus dem frühen neunten Jahrhundert erzählt zum Beispiel von einem wackeren Helden, der einen Donnergott zähmt, während bereits in der ältesten japanischen Chronik, dem Kojiki (720), von rächenden Donnergottheiten die Rede ist (Izanami Edpisode). In der Heian-Zeit offenbart sich der rächende Aspekt der Donnergottheiten darin, dass „Zürnende Geister“ (goryo) wie etwa Sugawara no Michizane in dieser Gestalt erscheinen, wenn sie Schaden über die undankbare Nachwelt herabrufen wollen.


    c) in Ägypten: Seth - der Gott der Fremdländer, Bruder von Osiris, Isis und Nephthys, der auf ungewöhnliche Weise seinen Zwillingsbruder     umbrachte. Ursprünglich war Seth der Gott des Hundesternes, der den Ägyptern den Segen und die Nilüberschwemmungen bringt, daher     wird er hochverehrt. Als doch der Osiriskult aufkam, wurde der Hundestern dazu bestimmt, der Töter der Natur durch trockene Hitze zu sein.     So wurde Seth der Gott der Wüste und des Wüstenwindes. Seth ist der Stadtgott von Kom Omba in Oberägypten und später wurde er     Reichsgott von Oberägypten. Er wird auch als Schutzgott der Fremden und Feinde des Landes angesehen; dadurch wurde er in der 22.     Dynastie aus dem Götterhimmel verbannt. Er wird als Mensch mit Eselkopf dargestellt.                                                                                      Amsed und Häpi, ägyptische Windgottheiten.

    d) in Mittelamerika: Ehecatl (aztekisch, Gott des Windes), Hunrakan (Maya, Windgott), aztekisch, „Gefiederte Schlange", Quetzalcoatl     (Gott des Windes und des Atems), Chac ( Maya, Gott des Regens und des Ackerbaus, dargestellt mit einer Rüsselnase),

    e) in Polynesien: Tawhirimatea (auch Tawhiri) ist in der Mythologie der Maori der Gott des Wetters, von Blitz und Donner, Wind, Wolken,     und Sturm. Er ist ein direkter Sohn von Rangi und Papa, Vater Himmel und Mutter Erde.                                                                                     Niue Island and its People: Beiden Berichten entnehmen wir folgendes: an der Spitze der Götter (tupua) steht Tagaloa (der Sonnengott), der     hier ebenso wie bei den Moriori der Chatham-Inseln als Kriegsgott fungiert (Smith, JPS. XI 195; Thompson S. 84 bezeichnet ihn allerdings     als erhabenen 'Schöpfer'). Weiterhin ist der Gott Tu, ein Albino (Smith, JPS. XI 195 f.), und der Windgott (ebenda S. 201 f.) zu nennen.

    f) in Afrika: Schango, ein gefürchteter Blitz- und Donnergott der Joruba (Afrika). Reichsgründer und Kulturheros. Er ist der bedeutenste der     Orischa.


    g) in Indien: Baju (ind. Windgott), Vayu (indischer Windgott),


    h) Australien und Ozeanien: Bue ist in der Mythologie der Ureinwohner von Kiribati der Beherrscher der Winde.Sohn des Sonnengottes und     einer Frau. Er kann Krankheiten heilen.

 

    i) Nordamerika: Kieselsteinkracher ist in der Mythologie der Haida (nordamerikan. Ureinwoher) der Wind. Michabo ist Oberster Gott     und Herrscher über den Ostwind der Algonkin (nordamerikan. Ureinwohner). Ni'ltsi ist in der Mythologie der Navajo (nordamerikan.     Ureinwohner) der Wind. Tako'tsi Nakawe ist n der Mythologie der Huichol (mexikan. Ureinwohner) eine alte Frau. Sie wurde zum Wind.

    wo sonst noch?


    Neueste Erkenntnisse zur Diffussionstheorie

 

zu 2)

aus: www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/wettergott-wettergoetter-3/ch/67f72299307012883fe5624292cd7d2f/

Die frühesten bildlichen Darstellungen des Wettergottes Iškur-Adad lassen sich in der Akkade-zeitlichen Glyptik nachweisen. Der Gott steht in der Regel auf einem zweiachsigen Wagen, der von einem Wasser (?) speienden Löwendrachen gezogen wird (Abb. 1). Er schwingt dabei die Peitsche, die sowohl Donner als auch Blitz symbolisiert (Zucken und Knall der Peitsche).
Der Löwendrache ist mit den Sturmmonstern zu identifizieren, die nach Auskunft des Textbefundes den Wagen des Iškur-Adad ziehen. Begleitet wird der Wettergott von einer teils nackt, teils bekleidet dargestellten Göttin, die von Regen umgeben ist oder Regenwasser in ihren Händen hält. Diese nackte Regengöttin, die auch in der Glyptik des 2. Jt. noch begegnet, dürfte Medimša-Šala darstellen. Dasselbe ikonographische Motiv ist auch im syrisch-obermesopotamischen Raum bezeugt, wo man die weibliche Begleiterin des Wettergottes jedoch nicht ohne weiteres mit Šala identifizieren kann. Die Göttin steht teilweise in einem (geflügelten) "Tür"-Bogen, der vielleicht dasselbe Motiv darstellt wie der "geflügelte Tempel" auf einem Stier in der Akkade-zeitlichen Glyptik und wohl den Regenbogen symbolisiert.
Seit der zweiten Hälfte der Ur III-Zeit lässt sich im Bildinventar der Glyptik beobachten, dass der Stier den zuvor dominierenden Löwendrachen als Symboltier des Wettergottes zurückdrängt, freilich ohne ihn ganz abzulösen (bis in die Spätzeit finden sich auch Darstellungen mit Stier und Löwendrache zugleich). Dabei steht der Gott - das Blitzsymbol, meist auch einen Zügel haltend - auf dem Stier oder ist im Begriff, diesen zu besteigen; eine häufige Variante zeigt den Gott neben dem Stier, der seinerseits auf dem Rücken das Blitzsymbol trägt. Das Motiv des auf einem von Sturmdämonen gezogenen Wagen einherfahrenden Wettergottes fehlt. Den Wagen des Wettergottes zieht allerdings bereits in Akkade-zeitlichen Darstellungen nicht ausschließlich der Löwendrache, sondern in zumindest einem Fall auch ein Stier. Ansonsten tritt der Stier vor der Ur III-Zeit jedoch nicht als Begleittier des Wettergottes auf; von einem aus dem Textbefund unbekannten Mythos zeugen Akkade-zeitliche Siegeldarstellungen, die den Wettergott oder einen mit ihm assoziierten Gott als Stiertöter zeigen.
Ebenfalls in der ersten Hälfte des 2. Jt. etabliert sich in der altsyrischen Glyptik das Motiv des Wettergottes, der einen Stier oder ein Stierpaar am Zügel führt.
(etc.)

Ein kurzer Abriß zu seinem Werkzeug:

    a) Donnerkeil (Axt)
    b) Blitzbündel
    c) Blitz??

 

zu 3)
    a) wer oder was verweist auf astronomische Hintergründe?
    b) was bedeutet der Begriff "Religion" in heidnischen Kulturen?